07. Februar 2022 ///

Geht nicht mit Nazis spazieren!

Und steht nicht schweigend daneben, wenn sie ihren Hass in die Stadt tragen!

Die aktuellen Entwicklungen auf den Straßen in Greifswald, in MV und ganz Deutschland machen uns fassungslos. Bestürzt beobachten wir, wie Menschen, die sich einer gesellschaftlichen Mitte oder gar einer „freien Linken“ zugehörig fühlen, von der rechtsextremen Szene vereinnahmt, instrumentalisiert und als Plattform genutzt werden. Demonstrationen sind ein hohes, schützenswertes Gut. Was im Rahmen der derzeit stattfindenden Versammlungen passiert, ist allerdings eine absolute Katastrophe. Menschen, die für sich beanspruchen, für eine breite Schicht der Gesellschaft zu stehen, versäumen es Woche für Woche, sich klar und deutlich abzugrenzen von Kadern der AfD, NPD, Identitären Bewegung und anderen weit rechts außen stehenden Agitator*innen. Diese Kreise nutzen die derzeitige Stimmung, um ihre menschenverachtenden Ansichten mehr und mehr zwischen den Positionen der bürgerlichen Mitte unterzubringen und salonfähig zu machen.

So wird diesen Brandstifter*innen Tür und Tor geöffnet, ihren Hass und ihren ungezügelten Rassismus immer weiter in den Alltag einzubringen. Diese Positionen werden dadurch legitimiert und normalisiert, dass „normale Bürger*innen“ widerspruchslos daneben stehen, während Rechtsextreme ihre rassistischen, antisemitischen, antidemokratischen und menschenverachtenden Parolen skandieren. Faschist*innen können sich so wieder ungestört und offensichtlich in den Innenstädten Mecklenburg-Vorpommerns bewegen. Sie bekommen einen Aufwind, der an die Umstände erinnert, die die grauenvollen Bilder der 90er Jahre ermöglicht haben.

Wir fordern eine klare Abgrenzung, eine deutliche Absage gegen die demonstrierenden Faschist*innen und einen zivilcouragierten Widerspruch gegen die von ihnen vorgetragenen Meinungen.

Geht nicht mit Nazis spazieren! Und steht nicht schweigend daneben, wenn sie ihren Hass in die Stadt tragen!